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Löss prägt die Landschaft am Kaiserstuhl
Fast überall im Kaiserstuhl, einem Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs im Südwesten Baden-Württembergs, trifft man auf ein ockergelbes Bodenmaterial, welches sich bereits ab Beginn des Quartärs vor 2,59 Mio. Jahren wie eine Decke über die ganze Landschaft gelegt hat. Diese "Löss" (auch "Löß") genannte, bis zu 40 Metern hohe Schicht ist jedoch kein gewöhnlicher Humus oder Ackerboden, sondern ein bis auf Staubkorngröße erodiertes, poröses, samtweiches und flaumleichtes Gesteinssediment von größter Fruchtbarkeit und hoher Wasseraufnahmefähigkeit. Südwestwinde haben es im Verlauf der Eiszeiten aus den großen Schotterfeldern der wilden Oberrheinlandschaft ausgeblasen und hier abgelagert. Löss besteht etwa zur Hälfte aus feinstem Quarz, zu etwa 30% aus Kalk- und Dolomitstaub, im Weiteren aus Feldspaten, Glimmern und Tonmineralen. Diese Zusammensetzung spiegelt ein analoges Abbild des geologischen Aufbaus der nördlichen Kalkalpenkette wider, aus der die Schotterfelder ursprünglich stammten.
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